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16. Oktober 2017: Jamaika Chancen abtrotzen

Wenige Tage vor Beginn der Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition haben führende Vertreterinnen der Bündnisgrünen auf die Frage nach möglichen Gefahren für das Parteiprofil mit Skepsis, aber auch mit dem Willen zum Erfolg reagiert. Nach der Absage der SPD heiße die Alternative Jamaika oder Neuwahlen. Darum müsse ihre Partei „verhandeln und einer solchen Koalition die Chancen abtrotzen“, erklärt Bettina Jarasch vom Bundesvorstand der Partei in einem Beitrag für die neuste Ausgabe der Zeitschrift Publik-Forum (Ausgabe vom 13. Oktober). Dagegen kann sich ihre Parteikollegin Monika Lazar, die seit 2004 dem Deutschen Bundestag angehört, eine Jamaika-Koalition nur schwer vorstellen, hält die Aufnahme von Gesprächen aber für konsequent. „Unter Demokratinnen und Demokraten muss man gesprächsfähig sein“, sagt sie und ergänzt: „Alles andere wäre unverantwortlich gegenüber den Wählern“.

In ihren Beiträgen betonen beide Politikerinnen, dass eine solche Koalition nur gerechtfertigt sei, wenn das bündnisgrüne Profil in der nächsten Bundesregierung zum Tragen komme. Für eine solche Koalition müssten alle beteiligten Partner sich aufeinander zubewegen und wohl auch schmerzliche Kompromisse eingehen. „Die Herausforderungen sind enorm, wir müssen wachsam sein“, hebt Lazar hervor. Und Jarasch erklärt, dass sich das Wagnis lohne, wenn es ihrer Partei gelinge, solche Chancen zu verhandeln. „Wenn nicht, können wir auch Opposition“, fügt sie hinzu.Der Beitrag im Wortlaut: Auf ihrer Internetseite hat Publik-Forum zu der Frage „Jamaika: Gefahr für das grüne Profil“ auch eine Umfrage gestartet (www.publik-forum.de/umfrage).